Reparieren & kreieren mit 3D-Drucker
Von Maximilian Mandl
Gerade Elektronik und Geräte aus Plastik sind eine der Hauptprobleme in unserer Wegwerfgesellschaft. Bricht der Plastikdrehknopf an der Mikrowelle, ist es für die Meisten an der Zeit, Ersatz zu beschaffen; nicht für den Knopf, sondern das ganze Mikrowellengerät. Hält der Handyakku keinen ganzen Tag mehr, wird die Plastikkarte gezückt und ein neues bestellt.
Während Holz und Metall schon immer für Amateure reparierbar waren und Schnitz- oder Schweisswerkzeuge weit verbreitet sind, ist dies für Plastik und Elektronik noch nicht so, sofern es mehr als nur ein paar Tropfen Superkleber braucht. Plastikteile zu erschaffen, oder elektronische Schaltkreise zu verstehen und Fehler zu suchen wird als kompliziert wahrgenommen und es fehlen die richtigen Werkzeuge, meist um auch nur einfache Reparaturen vorzunehmen.
Seit einiger Zeit ist Elektronik für mich ein Hobby und kürzlich habe ich auch in meiner kleinen Werkstatt im Keller der Frankentalerstrasse 28 einen 3D Drucker angeschafft, mit dem Plastikteile einfach nachgedruckt werden können. Der kaputte Mikrowellenknopf? 20 Minuten Designarbeit und am nächsten Morgen hat der Drucker ein perfekt passendes Ersatzteil ausgespuckt. Das Smartphone, das sich dauernd abdreht, ist mit einem neuen Akku und ein wenig Schraubarbeit ebenfalls wieder so, wie man es vom ersten Tag kennt – um eine kleinste Fraktion des Preises eines Neuen.
Auch wenn es nichts zu reparieren gibt, kann in der Werkstatt viel gemacht werden. Von einfachsten Systemen, die den Wasserstand oder die Feuchtigkeit in Pflanztöpfen zu überprüfen und, wenn nötig, automatisch giessen, bis hin zu einfachen Videoüberwachungssystemen ist alles möglich – wobei hier oftmals elektronische Bauteile und 3D gedruckte Plastikgehäuse zusammenkommen. Dadurch sind die Entwürfe sowohl funktional, sehen aber auch professionell genug aus um im alltäglichen Leben wirklich Einsatz finden zu können. Um hier nicht noch mehr Plastikmüll zu generieren, ist die Materialwahl wichtig: PLA, ein Bioplastik aus Mais mit grossartigen mechanischen Eigenschaften (aber wenig Witterungsbeständigkeit) ist der Standard beim 3D-Druck. Für spezielle Teile im Aussenbereich oder für Autos, Motorräder oder Fahrräder kann man auf das bekanntere, erdölbasierde ABS zurückgreifen, welches im Gegensatz zu PLA wasserfest und witterungsbeständig ist.
Im Sinne einer grüneren Zukunft würde ich mich freuen, wenn ich innerhalb der Siedlung dazu beitragen kann, weniger Müll zu produzieren und mehr zu reparieren, weniger zu konsumieren und mehr selbst zu kreieren. Dabei wäre es toll, nicht nur fixfertige Reparaturlösungen vorzuschlagen, sondern stattdessen auch das Wissen weiterzugeben, wie man hier in der Zukunft selber vorgehen kann. In diesem Sinne kann auch der 3D-Drucker nach einer Einführung ganz nach Wunsch und Laune und zum Selbstkostenpreis benutzt werden.
Bei Interesse, etwas im eigenen Heim zu reparieren, oder eine Idee umzusetzen und selbst etwas zu kreieren, freue ich mich über viele Nachrichten! Am besten erreicht man mich via Whatsapp unter der Nummer +1-415-890-4154 (nur WhatsApp).
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